Meine Brust hat keine Lust-eine Lösung muss her

Was tun, wenns nicht geht?
Akzeptieren!
Ich wollte es doch so gern!
***
ABER
Es funktioniert einfach nicht!

***
Kennt ihr das Gefühl? Du kannst deinem Baby schon wenige Tage nach seiner Niederkunft nicht mehr das bieten, was es zum Überleben braucht?!
Ein Gefühl, welches für mich, damals als frischgebackene Mama, heute nicht so recht zu beschreiben ist.
Schrecklich ....

Was war passiert?

Nun sitzen wir nachts am Bettchen vor unserem Zwerg und müssen kraftlos zusehen, wie er sich vor heulen nicht mehr fängt.
 Wir haben alles versucht. Die halbe nacht war ich wach und hab ihm die Brust gegeben!
Aber woher sollte ich denn wissen, dass nur noch wenig oder sogar gar keine Milch mehr kommt?
Woher sollte ich denn wissen, dass der kleine Mann noch Hunger hat?

Wir waren verzweifelt!

Ich kann euch sagen, die vielen Nächte, die ich heute stundenweise wach bin wegen irgendwelcher "Kleinigkeiten", sind ein Scheiß gegen die paar Stunden damals!
Wir dachten an vieles. Vielleicht hat er Bauchschmerzen- also Sab Simplex gegeben.
Vielleicht hat er Fieber- Temperatur gemessen.
Nichts hat geholfen. Und dass wir ihm in dem Moment nicht helfen konnten, war die Hölle!
Jetzt habe ich bzw. jetzt haben wir die Erfahrung gemacht und können es beim zweiten Baby ungefähr abschätzen, was denn los ist.
In der Hoffnung, dass solch eine Nacht nicht wieder auf uns zukommt.
Durch Erfahrung wachsen.

Und nun:
Mein Baby saugt nicht genug an der Brust,
demnach geht die Milchproduktion zurück
und ich muss es akzeptieren, dass ich nicht mehr stillen werde!

Einer Studie 2016 zufolge stillen nach dem 2. Monat noch 70 von 100 Müttern und nach einem halben Jahr werden nur noch 22 % aller Babys ausschließlich von Muttermilch ernährt.

Ich hatte mir das Ziel gesetzt, mindestens ein halbes Jahr zu stillen.
Hatte das wohl nur vergessen meinem Körper mitzuteilen!


Was mache ich jetzt?
 Am nächsten Tag kam meine Hebamme wieder zu Besuch. Natürlich bekam sie unsere Erfahrung der letzten Nacht direkt erzählt. Schließlich erhofften wir uns eine Lösung für mein Problem!
Ihr erster Vorschlag: ich soll die Milch abpumpen.
Naja, klingt im ersten Moment nach einer akzeptablen Lösung.
Die Milchproduktion geht weiter und der Zwerg bekommt weiterhin Muttermilch.
Wir also noch am selben Tag zum Frauenarzt gefahren, denn ich hab ein Rezept für so eine Maschine zum Abpumpen gebraucht!
Die Dinger sind teuer und für die Zeit, die ich diese Maschine gebraucht habe, wollte ich nun nicht so viel Geld ausgeben.
Alles klar... Rezept in der Tasche. Auf zur Apotheke.
Und schon hatten wir das nächste Problem!
 Unsere Stammapotheke hatte keine dieser Maschinen mehr. Mein Freund hat dann in allen Apotheken im Umkreis angerufen und bis auf eine Apotheke, die grade mal noch ein solches Gerät hatte, waren tatsächlich alle ausgeliehen!
 Unglaublich, dass es so viele Frauen gibt, die mit dem gleichen Problem kämpfen!
Wahnsinn!
 Dieses eine Gerät haben wir dann aber bekommen!

Ich brauche euch nicht erzählen, wie ich mich gefühlt habe mit so zwei Zapfzylindern an beiden Brüsten. Vor der Geburt hatte ich mir ja bereits meinen Stillplatz hergerichtet, dieser hielt ebenfalls während der "Zapfzeit" her. So hatte ich für ein paar Minuten meine Ruhe und konnte entspannen, dass wenigsten ein bisschen Milch floss.
Länger als 15 Minuten waren aber nie drin.

Hat das Abpumpen etwas gebracht?

Ich bin mir nicht mehr sicher, wie lange ich abgepumpt habe. Einen Monat mit Sicherheit, vielleicht zwei. Aber dann war auch damit Schluss.
Es ging wohl vom meinem Kopf aus, da ich schon von Beginn dieser Tragödie dran gedacht habe Pre Nahrung, also Pulvermilch zu füttern.
War mein Gedanke, mein Wunsch, dass die Zapfmaschine bald wieder auszieht evtl. der Auslöser, dass selbst damit bald keine Milch mehr floss?
Ist gut möglich!
 Fazit: Durch das Abpumpen hat der Zwerg ca. zwei Monate weiter Muttermilch erhalten.
Die betreffende Person sollte jedoch mit dem Kopf dabei sein und es wollen.

Wie ging es weiter?  

Unter ständiger Kontrolle meiner Hebamme, hat sie dann auch bald gesehen, dass es nichts mehr bringt.
Durch die Tatsache, dass das Anlegen an die Brust nicht funktionierte, nahm der Zwerg recht viel ab.  Es war grenzwertig. Naherzu soweit, dass uns die Hebamme in Krankenhaus geschickt hätte.
Abpumpen war schon eine Lösung, jedoch nicht auf dauer. Ich wusste von Beginn, dass die Milchproduktion nicht das aufbringt, was abverlangt wird. Der Zwerg wächst und bekommt immer mehr hunger. Auf lange Zeit gesehen ginge das nicht gut.

Meine Hebamme riet uns dann schlussendlich per Flasche zu füttern, zum Wohl des Kindes.
Sie hielt es zwar von Beginn für keine gute Idee, aber es blieb uns nichts anderes übrig.

Demnach haben wir dann erstmal die entsprechenden Flaschen gekauft, die vom Nuckel her der Form der Brust gleichen und natürlich die Pulvermich Pre Nahrung.

Die Zukunft

Der Zwerg hat sich so gut entwickelt. Jedes Kind wird auch mit Flasche groß. Wenn man auch noch so gerne stillen möchte, es soll nicht immer sein.
Mit 4 Monaten haben wir ihn etwas an Beikost versucht zu gewöhnen. War allerdings noch etwas früh. Mittlerweile ist er im 12. Lebensmonat und isst teilweise schon vom Tisch mit. Die Flasche bekommt er auch noch- abends als "Gute Nacht Flasche" und nachts wenn er aufwacht.

Es funktioniert so wunderbar und darüber bin ich echt froh!

Habt ihr auch eine Stillgeschichte? Wie lief oder läuft es bei euch?

Machts gut.
Yvonne 


Studien zeigen, dass zwei Monate nach der Geburt nur noch 70 von 100 Müttern stillen. Nach einem halben Jahr werden nur noch etwa 22 Prozent aller Babys ausschließlich von Muttermilch ernährt.
Studien zeigen, dass zwei Monate nach der Geburt nur noch 70 von 100 Müttern stillen. Nach einem halben Jahr werden nur noch etwa 22 Prozent aller Babys ausschließlich von Muttermilch ernährt.
Besser wäre, sagt die Stillbeauftragte, die Mütter würden ihre Kinder ein Jahr lang stillen – und zwar mindestens. „Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt sogar das Stillen im zweiten Lebensjahr und darüber hinaus, sofern Kind und Mutter das wünschen.“ Das würde in Deutschland stark beargwöhnt. „Es mag sein, dass Mütter, die nicht stillen wollen, sozialen Druck spüren“, sagt von Gartzen. „Ganz sicher aber bekommen diesen Druck diejenigen Mütter zu spüren, die ihrem Kind über das erste Lebensjahr hinaus die Brust geben.“

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